Maibowle
Waldmeister und Wein – eine aromatische Kombination
Mit der Maibowle verhält es sich wie mit dem Münchner Oktoberfest: Genauso wie das Oktoberfest eigentlich vor allem im September stattfindet und im Oktober endet, endet auch bei der Maibowle die Trinkzeit im Mai. Idealerweise genießen Sie das alkoholische Getränk bereits im April, beispielsweise als Aperitif zu Ostern. Andernfalls können Sie am Tag nach dem Konsum mit Kopfschmerzen rechnen und das nicht auf Grund des Alkoholgehaltes.
Die wesentliche Zutat in der Maibowle ist der Waldmeister. Waldmeister oder auch „Wohlriechendes Labkraut“ genannt, ist eine Zeigerart in den Laubwäldern Europas. Zeigerarten sind Pflanzen, die auf besondere Boden- und Standortsverhältnisse im Wald schließen lassen. Dort, wo „Galium ordoratum“, der echte Waldmeister zu finden ist, weist der Boden mittlere Säurewerte zwischen sauer und basisch auf, mit einem mäßigen Wassergehalt. Hier fühlt sich beispielsweise die Rotbuche besonders wohl. Umgekehrt finden Sie Waldmeister oft in Laubwäldern mit Buche als vorherrschender Baumart.
Vorsicht Kopfweh!
Kopfweh verursacht das Cumarin im Waldmeister. Der Inhaltsstoff Cumarin ist für den typischen feinen Waldmeistergeruch verantwortlich, verursacht in größeren Mengen bei uns Menschen jedoch Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindelgefühl. Deshalb sollte man Waldmeister ernten, bevor er blüht. Dann weist er noch geringere Mengen dieses unangenehmen Stoffes auf und eignet sich gut für die Waldmeister- oder Maibowle. Damit man trotz des geringeren Cumaringehalts das Getränk mit Waldmeister parfümieren kann, lässt man den Waldmeister nach der Ernte wahlweise für wenige Stunden etwas anwelken oder steckt ihn eine Weile ins Gefrierfach. In beiden Fällen werden die begehrten Waldmeister Geruchs- und Geschmackstoffe freigesetzt und Sie können loslegen mit der Zubereitung des feinen Getränks.
Tag 1 Vorbereitung – Tag 2 Genuss
Achtung, der Waldmeister braucht Zeit zum ziehen, also am Tag vor dem Genuss vorbereiten!
- Für die Maibowle (eine Portion) benötigen Sie 5 – 8 Stängel Waldmeister
Sowie:
- 1 Flasche (750ml) Weißwein, z.B. fränkischer Riesling
- ½ Flasche Sekt (nach Geschmack eher Trocken bis halbtrocken)
- 1 Päcken (Fichten-) Vanillin-Zucker
- 2-3 Löffel Roh-Rohrzucker
- Zitronenscheiben (Bio)
Zuerst werden Vanillinzucker und Rohrohzucker im Weißwein aufgelöst., in den gezuckerten Wein nun das Büschel angewelkten Waldmeister hängen. Alternativ kann man die Blätter vom Stängel lösen und in einem größeren Teesieb in das Getränk tauchen. Danach kommen zwei bis drei Scheiben Zitronen in die Mischung.
Das Gemisch darf eine Nacht lang im Kühlschrank ruhen, damit die Aromastoffe des Waldmeisters in den Wein ziehen. Am nächsten Tag kurz vor dem Genuss den Waldmeister entnehmen und den Sekt zugießen, mit frischen Zitronenscheiben anrichten.
Wohl bekomm’s!
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