DIY Eichelkaffee

DIY Eichelkaffee

Kaffee kommt eigentlich aus fernen Ländern wie Brasilien, Äthiopien oder Kolumbien. Eine Art heimischen Kaffee können Sie im Herbst aus Eicheln selbst herstellen. Für Koffein-Junkies ist das allerdings nichts, denn eine aufputschende Wirkung steckt in den Eicheln im Gegensatz zut Kaffeebohne nicht. Dafür ist der Naturkaffee gesund für Magen und Verdauung, soll den Blutdruck senken und eine positive Wirkung auf den Blutzucker nehmen.

Eichelkaffee selbst gemacht:

Die Herstellung des Eichelkaffees ist ganz einfach, es dauert jedoch ein paar Tage bis zur ersten Tasse Eichelheißgetränk: Sie sammeln ein paar Handvoll Eicheln.

Diese schälen Sie daheim. Dazu können Sie die Eicheln beispielsweise in die Saftrille eines Schneidbrettes legen (damit sie nicht wegrollt) und dann mit einem großen Messer vierteln. Von den Vierteln lassen sich die Schalen leicht entfernen. Sollten Sie bei der Gelegenheit auf eine helle Made stoßen, so haben Sie Larve eines Eichelbohrers vor sich, einem kleinen braunen Rüsselkäfer (Externer Link: Wikipedia Eichelbohrer).

Die geviertelten Eicheln lassen sich gut schälen, anschließend werden sie gehackt.


Die Eichelviertel hacken Sie gründlich in kleine Stücke. Diese werden nun in einer Schüssel mit lauwarmem Wasser übergossen. In diesem Wasser lösen sich die Tannine, welche ansonsten bei Verzehr zu Magenbeschwerden führen würden. Die Gerbstoffbrühe kippen Sie alle 6 – 8 Stunden weg und gießen die Eicheln mit frischem Wasser auf.

Nach etwa zwei Tagen können Sie die Eichelnüsse trocknen, beispielsweise im Backofen. Anschließend geben Sie die Mischung in die Pfanne und rösten sie schonend unter regelmäßigem Wenden bis sie eine dunkelbraune Färbung annimmt. Die Röstung soll nicht verbrennen, sie riecht nach erhitzten Nüssen.

Die gewässerten und anschließend getrockneten Nüsse werden in der Pfanne dunkelbraun geröstet.


Anschließend benötigen Sie eine Mühle, um die Eicheln zu feinem Pulver zu mahlen. Übergießen Sie 1 – 2 Teelöffel des Pulvers mit heißem Wasser und rühren Sie um. Das Pulver verbleibt in der Tasse, setzt sich jedoch rasch ab und stört dort nicht weiter. Alternativ kann man das Getränk als Filterkaffee aufbrühen, dann benötigt man einen Teelöffel pro Tasse zusätzlich an sehr fein gemahlenem Röst-Eichelpulver.

Je nach Möglichkeit sollte die Eichelröstung möglichst fein gemahlen werden.

Der „Kaffee“ erinnert in seiner Farbe ein wenig an dunklen Schwarztee und riecht und schmeckt fein nussig. Mit dem Geschmack von Bohnenkaffee hat der Eichelkaffee jedoch nur wenig gemeinsam, auch wenn in Kriegszeiten der sogeannnte „Muckefuck“ als Kaffeealternative gebrüht wurde.

Auf Grund von Reststoffen an Tanninen kann es sein, dass sich Ihre Zunge nach dem Genuss dieses Wald-Heißgetränks leicht pelzig anfühlt, die geringe Menge ist für den Genuss jedoch unbedenklich.

Noch besser soll der Eichelkaffee mit einem Hauch von Zimt schmecken.

Übrigends, wer keine Zeit, Lust oder Gelegenheit hat, Eicheln zu sammeln und selbst zu verarbeiten: Eichelkaffee gibt es auch ganz offiziell käuflich zu erwerben.

Zum Wohl!